Regierungspräsidium startet Projekt gegen Lichtverschmutzung und zum Schutz von Fledermäusen

Projektgebiete sind Müllheim, Schönau, Freiburg-Herdern, Oberkirch, Ehrenkirchen, Döggingen, Steißlingen, Waldkirch und Emmendingen

Ausstellung „Der Verlust der Nacht“ ab 4. März in Freiburg/ Öffentliche Vorträge zur Eröffnung

Im Rahmen des Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt hat das Naturschutzreferat des Regierungspräsidiums Freiburg (RP) das Projekt „Dunkelkorridore im Siedlungsbereich“ zum Schutz von Fledermäusen gestartet. Gemeinsam mit neun teilnehmenden Gemeinden im Regierungsbezirk Freiburg soll der Lichtverschmutzung entgegenwirkt und damit der Erhalt von Wochenstubenquartieren seltener und streng geschützter Arten gesichert werden. Projektgebiete sind Müllheim, Schönau, Freiburg-Herdern, Oberkirch, Ehrenkirchen, Bräunlingen-Döggingen, Steißlingen, Waldkirch und Emmendingen.

 

„In der Naturschutzstrategie des Landes Baden-Württemberg ist das Ziel formuliert, der jährlich steigenden Lichtverschmutzung entgegenzuwirken. Dazu wollen wir mit unserem Fledermausprojekt einen Beitrag leisten“, erklärt Vera Leinert vom RP. Künstliches Licht in der Nacht stelle die Natur vor zahlreiche Herausforderungen. Ganz besonders betroffen seien davon die nachtaktiven Fledermäuse im Siedlungsbereich. Starke negative Auswirkungen habe die Beleuchtung von Fledermaus-Quartieren und Jagdgebieten. Leinert: „Insbesondere auf Flügen zwischen ihren Quartieren im Siedlungsraum und ihren Jagdgebieten zum Beispiel in Wäldern benötigen Fledermäuse dunkle Korridore entlang von Leitstrukturen wie Hecken, wo sie nicht von Lichtwirkungen gestört werden.“ Dies betreffe insbesondere die Arten Großes Mausohr, Wimperfledermaus und Graues Langohr. Im Rahmen des Projekts sollen gemeinsam mit den teilnehmenden Kommunen Verbundkorridore im Siedlungsraum gesichert und die Fledermaus-Vorkommen gefördert werden.

 

In Ehrenkirchen und Schönau im Schwarzwald konnten bereits erste Maßnahmen zur Minderung von Lichtwirkungen umgesetzt werden. Im Rahmen des Projektes wurden Leuchtmittel der Straßenlaternen entlang der identifizierten Flugwege von Fledermäusen ausgetauscht sowie Straßenlaternen mit Hilfe von Blenden abgeschirmt. „Für die dortigen Wimperfledermäuse und Mausohren ist dies bereits ein großer Erfolg“, sagt Vera Leinert und bedankt sich für das Engagement der Gemeinden. Das RP setzt das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Freiburger Institut für angewandte Tierökologie um.

Auch Bürgerinnen und Bürger können etwas tun. So kann auf Fassadenbeleuchtung verzichtet werden, die das Naturschutzgesetz untersagt. Auch Gärten sollten in der Nacht nicht unnötig bestrahlt werden.

 

Wanderausstellung im Regierungspräsidium

Zum Thema Lichtverschmutzung zeigt das RP im Foyer der Bissierstraße 7 in Freiburg vom 4. März bis 30. April die Wanderausstellung „Verlust der Nacht“ des Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei. Unter dem Motto „Dunkel ins Licht bringen“ finden zur Ausstellungseröffnung am Montag, 4. März von 9.30 bis 11 Uhr zwei öffentliche Vorträge zu den Auswirkungen von Licht auf Fluginsekten und auf Fledermäuse statt. Der Eintritt ist kostenlos.

 

Foto: Wimperfledermaus im Flug vor dem Bergfriedhof Lahr. Bild: Klaus Echle

Diesen Beitrag teilen:

Kategorien: Allgemein
Vorheriger Beitrag
Online-Infoveranstaltungen vom Landkreis
Nächster Beitrag
Einladung zur Teilnahme am Patroziniumsfest im Ortsteil Ehrenstetten
Weitere Neuigkeiten
Neuste Beiträge
Rathaus Ehrenkirchen

Jengerstr. 6
79238 Ehrenkirchen
Tel.: 07633 804 - 0
Fax.: 07633 804 - 20
gemeinde@ehrenkirchen.de
www.ehrenkichen.de