Ehrenamtliche Biberberater für den Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald bestellt

Der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald hat jetzt vier ehrenamtliche Biberberater. Im Landratsamt bekamen sie ihre Bestellungsurkunden ausgehändigt und sind nun Teil des landesweiten Bibermanagements. Dieses bietet ein Netzwerk aus Ansprechpartnern, die bei Problemen und Konflikten mit dem Biber weiterhelfen sollen. Neben einem vom Regierungspräsidium beauftragten Fachbüro stehen auch bei der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Breisgau-Hochschwarzwald entsprechende Fachkräfte zu Verfügung. Bürgerinnen und Bürger, Kommunen und sonstige Betroffene können sich nun jederzeit an die ehrenamtlichen Biberberater als Erstansprechpartner wenden. Die Situation wird dann vor Ort besichtigt und es werden mögliche Maßnahmen festgelegt. Welche Gemeinden im Landkreis von den vier ehrenamtlichen Biberberatern abgedeckt werden, findet sich auf einer Karte auf der Homepage des Landratsamtes unter www.lkbh.de/biber.

Die ehrenamtlichen Biberberater sind erste Ansprechpersonen im Falle eines durch Biberaktivitäten ausgelösten Konflikts in ihren zuständigen Gemeinden. Ihre Aufgabe ist die Ersteinschätzung des Konfliktfalls und Meldung neuer Aktivitäten, Störungen und Beeinträchtigungen des Bibers beziehungsweise seiner Lebensräume an die Untere Naturschutzbehörde, die Betreuung und Überwachung der bekannten Bibervorkommen, die rasche Kontaktaufnahme mit den Betroffenen und die Beratung in Routinefällen und soweit leistbar bei der Durchführung einfacher Maßnahmen. Die Tätigkeiten der ehrenamtlichen Biberberater werden in enger Abstimmung mit den Fachkräften der Unteren Naturschutzbehörde erfolgen, da die Umsetzung und Festlegung von Maßnahmen weiterhin durch die Behörde erfolgen muss.

Über 150 Jahre lang galt der Biber hier in Baden-Württemberg und in weiten Teilen Europas als ausgestorben. Mittlerweile ist der Biber auf natürliche Weise wieder zurückgekehrt und kommt auch im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald wieder an zahlreichen Gewässern vor. Die Rückkehr des Bibers in die heimische Natur ist ein großer Gewinn: Als natürlicher Landschaft- und Biotopgestalter sorgt er beispielsweise für eine höhere Strukturvielfalt in seinem Revier. Durch seine Dammbauten verweilt das Wasser auch länger im Gelände, was dessen Selbstreinigungskraft erheblich verbessert und zu einem Wasserrückhalt in der Landschaft und zu einer besseren Wasserversorgung der angrenzenden Flächen insbesondere in den zunehmenden Sommerhitzeperioden sorgt.

Jedoch kommt es in manchen Bereichen auch zu Beeinträchtigungen durch den Biber, insbesondere dort, wo Mensch und Biber denselben, schmalen Uferstreifen nutzen. So kann es zum Beispiel durch den Aufstau der Gewässer zu Überflutungen und Überstauungen angrenzender Flächen kommen. Hier setzt das landesweite Bibermanagement an, um Konflikten zu begegnen. In solchen Fällen stehen nun im Landkreis zusätzlich die ehrenamtlichen Biberberater den Betroffenen als erste Ansprechpartner zur Seite.

 Infobox:

Der Biber gehört zu den Nagetieren. Als zweitgrößtes Nagetier weltweit kann er 25-35 Kilo schwer und bis zu einem Meter lang werden. Der Biber verbringt die meiste Zeit im Wasser, weswegen sich sein Körper an das Leben dort angepasst hat. Der Biber ist dämmerungs- beziehungsweise nachtaktiv, weswegen man ihn nur selten zu Gesicht bekommt. Als reiner Vegetarier ernährt er sich im Sommer von Gräsern, Kräutern und auch Sprossen von Wasserpflanzen, während in den Wintermonaten die Rinde von weichen Bäumen als Nahrung dient.

 Der Biber ist in den FFH-Anhängen der Europäischen Union gelistet, besitzt also als streng geschützte Art einen besonderen Schutzstatus. Er darf gemäß § 44 des Bundesnaturschutzgesetzes weder gefangen, noch verletzt oder gar getötet werden. Auch das Beschädigen und Zerstören seiner Wohnorte und Habitate wie Dämme, Uferröhren und Burgen ist untersagt.

 Weitere Informationen und die Kontaktdaten zum Bibermanagement des Landkreises finden sich im Internet unter www.lkbh.de/biber.

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